Fighting

Das Fighting-System ist eine Wettkampfform, in der sich zwei Kontrahenten unter festgelegten Regeln miteinander messen. Die Regeln reduzieren die Technikvielfalt des Jiu Jitsus auf diejenigen Techniken, welche ohne zu grosses Risiko für die Kämpfer eingesetzt werden können. Um die Chancengleichheit zu gewährleisten, treten die Wettkämpfer in definierten Gewichtsklassen an.

Der Wettkampf erfolgt nach Punkten und in drei verschieden Bestandteile:

  • Schlagabtausch mit Fäusten und Füssen. Zum Körper sind alle Schläge und Tritte erlaubt, zum Kopf sind gerade Schläge und Tritte verboten. Punkte werden für ungeblockte oder teilweise geblockte Techniken vergeben.
  • Techniken vom Stand zum Boden, Hebel und Würger. Punkte werden für erfolgreiche Würfe, Würger und Hebel vergeben.
  • Ne-Waza (Bodenkampf) – Punkte werden für Festhalten (ab 10 Sekunden), Hebel und Würger vergeben.

Die Kämpfer können frei zwischen den verschiedenen Parts wechseln. Gestartet wird im 1. Part. Sobald einer der Kämpfer Griff fassen kann, beginnt automatisch der 2. Part. Wenn die Kämpfer nach einem Wurf oder einer anderen Technik am Boden landen, startet der 3. Part. Muss im 2. und 3. Part ein Kämpfer bei einem Würger oder Hebel „aufgeben“ (abklopfen), wird der Kampf unterbrochen und im 1. Part weitergeführt.

Der Kampf ist vorzeitig beendetet, wenn in allen 3 Teilen ein Ippon (volle Wertung) erreicht wurde (sogenanntes „Full Ippon“), ansonsten wird während 3 Minuten gekämpft und in jedem Part Punkte gesammelt.
Das Fighting System ist eine sehr interessante Art sich zu messen, denn es erlaubt, mit der Situation eines agierenden / reagierenden Partners zu arbeiten.

Ablauf eines Kampfes

Die Wettkämpfer stehen sich in der Mitte des Kampffeldes mit rund zwei Metern Abstand gegenüber, wobei der Kämpfer mit dem roten Wettkampfgürtel rechts vom Mattenrichter steht. Auf das Zeichen des Mattenrichters werden zuerst der Mattenrichter und die Seitenrichter, anschliessend der Gegner gegrüsst.
Der Kampf beginnt mit dem Kommando «Hajime» des Mattenrichters mit dem Teil 1. Sobald ein Halten des Gegners zu Stande kommt, beginnt übergangslos Teil 2. Schläge und Fusstritte sind nicht mehr erlaubt, ausser wenn sie noch gleichzeitig mit dem Greifen ausgeführt werden. Wenn einer der Kämpfer zu Boden gebracht oder geworfen wurde, beginnt Teil 3. Beim Verlieren des Kontaktes im Teil 2 oder 3 beginnt der Kampf auf Kommando des Mattenrichters aufs Neue mit Teil 1. Dies ist auch der Fall, wenn sich ein Kämpfer auf den Gegner stürzt ohne eine Technik auszuführen und/oder sich dabei selbst gefährdet («Mubobe»); ebenso wird in diesem Fall eine technische Strafe gegeben. Der Aufenthalt in der Warnzone ist nur während maximal fünf aufeinanderfolgenden Sekunden gestattet. Würfe müssen in der Kampffläche angesetzt werden, jedoch darf der Gegner in die Warn- oder Sicherheitszone geworfen werden, solange kein Verletzungsrisiko besteht. Der Kampfrichter beendet den Kampf mit «Matte». Er gibt den Sieger bekannt und kommandiert das Abgrüssen in umgekehrter Reihenfolge wie das Angrüssen.