Ne-waza
Ziel bei diesem Bodenkampf ist es nicht, den Gegner auf dem Boden statisch festzuhalten (im Unterschied zum Fighting-System und Judo). Vielmehr soll gearbeitet werden, denn es gibt Punkte für das Tun, nicht für das Verharren. Das erinnert daran, dass im normalen Judo- und Ju-Jitsu-Bodentraining auch immer wieder die Leichtigkeit betont und gefördert wird. So ist das Ne-Waza-System selbst ohne eine Wettkampfabsicht eine ideale Möglichkeit, für aufwärmede Boden- Randori, selbst für Anfänger.
Die Kampfzeit beträgt 6 Minuten und startet dabei im Stand, wie im Judo. Nach einem Wurf (2 Punkte) oder wenn ein Kämpfer mit Griff am Gi des Gegners freiwillig zu Boden geht (er wird dabei aber an der Hose gehalten -2 Punkte), wird der Kampf am Boden fortgesetzt. Die Kampfdauer beträgt sechs Minuten und wird nur dann unterbrochen, wenn es wirklich nötig ist. Nach Ablauf der Kampfzeit gewinnt der Kämpfer mit mehr Punkten. Bei einem Gleichstand nach Punkten zählen die Advantages. Das sind Wertungen analog einem Waza-ari für beinahe gelungene Aktionen, die aber keine Punkte gaben (z.B. zu kurzer Osae-komi, nicht gelungener Würge- oder Hebeltechnik). Neben dem Entscheid bei einem Gleichstand oder einem allfälligen Golden Score in einer Verlängerung haben die Advantages keine Bedeutung und zählen nicht für den Punktestand eines Kämpfers.
Ein vorzeitiger Sieg wird durch Aufgabe erreicht, d.h.durch Abklopfen eines Würgers ode Hebels (dafür gelten in etwa dieselben Regeln wie im Fighting-System, wo gedrehte Knie- und Fusshebel, sowie Genickhebel strengstens verboten sind).
Ein Kämpfer kann am Boden auf fünf Arten jeweils 1 – 4 Punkte holen. Diese werden vom Mattenrichter jeweils mit den Fingern dem ‚Schreibtisch‘ angezeigt werden.
durch Festhalter (Osae-komi)
Kesa-gatame, Kata-gatame und Kami-/Yoko-shiho-gatame während 5 Sekunden (1 Punkt).
Ein Uki-gatame (Blockieren des Gegners mit dem Knie auf der Brust) während drei Sekunden (2 Punkte).
Und ein Tate- oder Ura-shiho-gatame (Front- oder Back-Mount) während 5 Sekunden (4 Punkte). Dabei werden diese Punkte beim wechseln des Festhalters aufaddiert, jedoch kann nur in der aufsteigenden Wertigkeit gepunktet werden.
Um wieder mir einer tiefer bewerteten Festhaltetechnik punkten zu können, muss zuerst eine neutrale Position, d.h. eine Guard (Position zwischen den Beinen des anderen Kämpfers), eine Position auf den Knien oder im Stand, eingenommen werden. Und ein langes Verharren im Festhalter ergibt ein Shido wegen Passivität.
durch Ueberdrehen (Reversal)
Der Gegner kann von einer vorteilhaften Position ode sogar während eines Osae-komi überdreht werden (2 Punkte) (ausser wenn das Ziel des Reversal ein Hebel oder ein Würger ist).
durch Umdrehen (Turnover)
Der Gegner kann umgedreht werden, z.B. aus der Bankposition auf den Rücken, und dies wird mit einem Festhalter abgeschlossen
überwinden des Guard (Passing the guard)
Wenn sich ein Kämpfer aus der Guard herausarbeiten und mit einem Festhalter Punkten kann (3 Punkte), plus die Punkte für Osae-Komi.
Umklammerung von Hinten (Taking the back)
Der Kämpfer kann aus einer unten liegenden Position, im Stand oder aus dem Kniestand, hinter seinen Gegner kommen und diesen dort fünf Sekunden mit einer Umklammerung blockieren (2 Punkte).